Neubau Mehrfamilienhaus

Das Grundstück Fischstr. 17 ist seit der Stadtgründung im 12. Jahrhundert bebaut. Seinerzeit wurde das sog. Gründungsviertel angelegt von der Holstenstraße bis zu Beckergrube sowie vom Hafen bis zur Breiten Straße; - wozu auch die Fischstraße gehörte.

Wir wissen nicht, welches Gebäude hier im Mittelalter und danach stand, aber wir wissen aus dem Archiv, dass das Grundstück des 1942 zerstörten Gebäudes im Jahr 1802 deutlich höher versichert wurde - was in der Hausforschung als Beleg für die Errichtung eines Neubaus in ca. diesem Jahr gilt.

Der damalige Bauherr Ganslandt war Senator und ein Kaufmann hugenottischer Konfession, dessen Familie aus Hessen-Nassau nach Lübeck eingewandert war und enge Kontakte zu der mit der Familie Mann eng verwandten Familie Marty hatte.

Das Gebäude selber war sehr großzügig geschnitten und ganz sicher zwischen den mittelalterlichen Brandwänden neu errichtet. Nach mittelalterlicher Tradition erhielt es auch einen Seitenflügel.

Der Entwurf dieses Hauses von ca. 1800 muss von einem guten Architekten stammen: er beherrschte die klassischen modernen Entwurfselemente eines zeitgemäßen klassizistischen Hausbaus in Anlehnung an die französische Hausbaukunst (Bordeaux) unter dem Einfluss dänischer Schule (Bauschule Kopenhagen).

Das Haus bestand im Äußeren nahezu unverändert bis zu seiner Zerstörung.

Der in enger Anlehnung an das Vorgängergebäude entstandene Neubau besitzt vier geräumige Wohnungen und gehört der Familie von Bismarck aus Döbbelin/Stendal.